… diese Begriffe haben wir in den letzten Tage wirklich sehr oft gehört. Denn letzten Freitag sind wir mit einer deutschen Freundin aus Trenchtown und ihrem jamaikanischen Rasta-Freund zu einem kleinen Roadtrip aufgebrochen. Durch seine guten Verbindungen, konnten wir meist sogar kostenlos in Rasta-Villages oder -Communities unterkommen. Auf diese Art etwas über die Rastakultur zu lernen war echt beeindruckend. So eine Nacht in einem Rasta-Dorf ist zwar das Gegenteil von einem Luxusurlaub, aber schlafen im Freien, Duschen im nahegelegenden Fluss und übelschmeckende Mixturen aus diversen Kräutern, und Wurzeln probieren, hat auch seinen Charme. Festgestellt haben wir vor allem, dass das Klischee eines ständig rauchenden Rastas leider sehr berechtigt ist. Sie sind auch vollkommen davon überzeugt, dass Ganja, also Marihuana ein Heilmittel gegen alles ist und sogar Krebs vorbeugt. Viele Überzeugungen der Rastas, wie zum Beispiel das Streben nach Gleichberechtigung und Gerechtigkeit oder die Ernährung ausschließlich aus natürlichen Produkten, kann ich definitiv teilen oder finde es zumindest sinnvoll. Aber auf der anderen Seite gibt es viele Punkte, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Zum Beispiel, der übertriebende Ganja-Konsum oder die totale Verehrung von Haile Selassie, einem ehemaligen äthiopischen Präsidenten ohne vernünftige Reflektion.
Unser Roadtrip hat uns einmal um die gesamte Insel geführt und dank des Autos sind wir zu entlegenden Orten gekommen, die mit öffentlichen Verkehrsmittel definitiv nicht erreichbar sind. In St. Thomas zum Beispiel waren wir in einer heißen Quelle. Seit 5 Monaten die erste heiße Dusche hat so gut getan 🙂
Und auf den Rückweg nach Kingston haben wir noch einen kleinen Abstecher zur Alligator Hole gemacht. Das ist ein kleines Wildreservat, indem früher drei eingefangene Seekühe gehalten wurden. Nachdem die Tiere freigelassen wurden sind sie jedoch trotzdem dort geblieben und das Gebiet wurde zum Naturschutzgebiet erklärt. Den Namen verdankt der Ort aber eigentlich den Alligatoren und Krokodilen, die dort leben. Wahrscheinlich dank der buckeligen Piste war an diesem Ort wirklich niemand außer uns. Nicht einmal der Typ, der dort aufpassen soll, aber immerhin ein kleines Boot. Und da im Reiseführer sogar von Kanutouren die Rede war, sind Sven und ich kurzerhand eingestiegen und haben die Umgebung ein bisschen mit dem Kanu erkundet. Es war so wundervoll friedlich dort, aber Krokodile oder Seekühe haben wir leider trotzdem nicht gesehen.
Liebe Grüße zurück aus Kingston
Janni
Küche im Rastadorf Tabernakel in St. Thomas
Gruppenfoto im Rastadorf Mineralschlammmaske
Unser Schlafplatz Unsere Dusche